Wolfsburger Nachrichten

Baustart naht für erste Häuser auf Gifhorns altem Klinikgelände

Zwischen Bergstraße und Laubberg entstehen 400 Wohneinheiten.

Gifhorn. Um mehr als 40 Prozent ist der Immobilienmarkt im Landkreis Gifhorn im ersten Halbjahr 2023 eingebrochen. Doch der Bremer Bauträger Asset setzt sein Neubauvorhaben Hohe Düne an der Gifhorner Bergstraße unbeirrt fort. 400 Wohneinheiten werden in dem sogenannten Klimaquartier in den nächsten Jahren entstehen. Der Baustart für die ersten acht Reihenhäuser steht bevor, sagte Asset-Geschäftsführer  Ingo Damaschke bei einem Termin in Gifhorn.

Errichtet wird der neue Stadtteil auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses zwischen Bergstraße und Laubberg. 2012 war das Klinikum in den Neubau an der Bromer Straße gezogen. Die aufgegeben Fläche als innenstadtnahes Bauareal zu nutzen, war schnell politischer Konsens. Um so schwieriger gestaltete sich in den Jahren danach die Suche nach einem seriösen Investor. Als Glücksgriff für Gifhorn könnte sich die vor drei Jahren noch ambitioniert erscheinende Entscheidung der Bremer Firma erweisen, die Hohe Düne als Klimaquartier ohne fossile Energien zu bauen. Was 2020 noch nach Avantgarde klang, ist heute Gesetzeslage und
Fördervoraussetzung für private Erwerber. „Die Gebäude werden mit Wärmepumpen mit Tiefenwärme beheizt. Auf die Dächer kommt Photovoltaik. Damit sind wir in der Wärmeversorgung klimaneutral“, erklärt Damaschke. Die Testbohrungen auf dem Gelände verliefen erfolgreich. Bis in 130 Meter Tiefe reichen die Leitungen. Die Bauabschnitte würden einzeln angeschlossen. Für mögliche Käufer, Nutzer und Vermieter bedeutet das nach Damaschkes Darstellung, dass Thema Energie abgehakt ist. „Wir haben alle Zertifikate. Die Voraussetzungen der zuletzt umgestellten Förderung sind erfüllt. Die Höchstförderung ist durch uns als Bauträger bean-
tragt und zugesagt.“ Das macht bei einem Reihenhaus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche, wie es ab September vermarktet wird, 150.000 Euro KfW-Kredit mit 1,47 Prozent Zins. Dass die Heizrechnung ausgesprochen günstig ausfällt, liegt auch an den üppig gedämmten Außenwänden, die mittlerweile eine Gesamtstärke von 60 Zentimetern erreichen., rechnet der technische Geschäftsführer von Asset, Balte Jorns, vor.
Investor Damaschke hält auch den Zeitpunkt des Baubeginns für sinnvoll: „Im Moment fange wenige Projekte neu an.“ Umso planbarer sei die Auftragsvergabe an Baufirmen, die überwiegend noch Altaufträge abarbeiteten, aber jetzt auf Anschlussaufträge warteten. Die ersten acht Reihenhäuser sollen ab Oktober entstehen. Erste Broschüren zeigen eine ruhige Architektur mit Satteldach, hellen Klinkerfassaden wie beispielsweise schon im Gifhorner Quartier Lindenhof der Genossenschaft GWG und anthrazitfarbenen Fensterrahmen und Dächern. Insgesamt sieht der Masterplan rund 60 Reihenhäuser vor bei insgesamt rund 400 Wohneinheiten. Der Geschosswohnungsbau hat dann bis zu fünf Etagen – daran muss sich in Gifhorn manch einer noch gewöhnen. Während die ersten Reihenhäuser über die Feldstraße erschlossen werden, geht der Ausbau der In-
fratstruktur auf dem rund sieben Hektar großen Baufeld voran. „Bis Oktober sind die Baustraßen fertig. Dann liegen alle Kanalrohre und Stromleitungen“, setzt Investor Damaschke auf den Gifhorner Tiefbauer Rogalski.
Auch die Pläne für die Kindertagesstätte mit 80 Plätzen in je zwei Krippen- und Kindergartengruppen konkretisieren sich. Zwei Betreiber stehen Ingo Damaschke zufolge noch zur Auswahl. Gleich nach der Sommerpause komme die Kita in den Fachausschuss des Rates.

 

 

  • Datum
    25. Juli 2023